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Erfahrungsbericht

Stefan C. erzählt:

«Seit einem Bike-Unfall im Jahr 2009 bin ich vom Hals abwärts gelähmt und brauche im Alltag viel Unterstützung. Das beginnt am Morgen bei der Körper- und allgemeinen Gesundheitspflege sowie beim Anziehen und Essen und setzt sich tagsüber fort. Beispielsweise beim Einkaufen und den Arbeiten im Haushalt, aber auch bei meinen Hobbys und der Freizeitgestaltung. Ich beschäftige acht Assistentinnen und Assistenten, die mich an sieben Tagen die Woche zu Hause und unterwegs unterstützen. Ein Assistent begleitet mich am Morgen vom Aufstehen bis zum Mittagessen. Am Nachmittag habe ich gerne etwas Zeit für mich, bevor ein Assistent gegen 18 Uhr vorbeikommt, mit mir gemeinsam isst und mir am Abend hilft. Meine Familie und gute Freunde unterstützen mich ebenfalls regelmässig.

 

Durch die Einführung des Berner Modells habe ich viel an Selbstständigkeit und Lebensqualität gewonnen. Dank des Assistenz-Systems bin ich seit fast zwei Jahren nicht mehr auf die Dienste der Spitex angewiesen. Ich kann selbst Assistenten einstellen und habe so fixe Bezugspersonen, die mich und meine Bedürfnisse kennen. Wenn ich zum Beispiel mit meinen Freunden einen Eishockey-Match besuche, kann ich heute einen Assistenten mitnehmen. Ich bin dann einfach der Stefan – und nicht der Stefan, der ständig Hilfe benötigt. Das bedeutet mir enorm viel!

 

Die Umstellung zum neuen System und die Bedürfnisabklärung habe ich als sehr gut und kompetent erlebt. Ich hatte zu jedem Zeitpunkt das Gefühl, fair und korrekt behandelt zu werden. Obwohl ich nun acht Assistenten im Teilzeitpensum beschäftigte, hält sich der administrative Aufwand in Grenzen. Als besonders vorteilhaft empfinde ich, dass ich die monatlichen Abrechnungen per E-Mail verschicken kann.»

 

 

*Stefan C. ist 44 Jahre alt, wohnt in Biel und ist vom Hals abwärts gelähmt. Er nimmt am Pilotprojekt zum neuen Berner Modell teil. In seiner Freizeit interessiert er sich für Musik, Filme, Pflanzen, Aquaristik und Sprachen.